Warum es hilfreich sein kann,
sich in seinen Bedürfnissen und Gefühlen mitzuteilen
(Anna & Bert: Teil 2)

 

von Claudia Hanrieder
Heilpraktikerin für Psychotherapie & Mediatorin


Liebe Leserin, lieber Leser,

im letzten Newsletter habe ich Euch Anna vorgestellt, für die es selbstverständlich ist, Ihrem Nachbarn Bert stets zu helfen und mit Essen zu versorgen.

Heute erfahrt ihr, wie es Bert eigentlich damit geht:

Aufgrund eines Unfalls ist Bert gerade mobil eingeschränkt. Er ist sehr dankbar, dass seine freundliche Nachbarin ihn bei Alltagsbesorgungen unterstützt und ihn auch mit Essen versorgt. Gerade anfangs, wo Bert noch mit der Einschränkung überrumpelt war, war er durch Annas Hilfe sehr erleichtert.

Inzwischen kommt er gut mit der neuen Situation zu Recht und hat sich entsprechend eingerichtet. Die Nachbarin bringt weiterhin täglich das Essen rüber.

Doch eigentlich hätte er jetzt mal wieder richtig Lust, auf sein Lieblingsessen aus seinem Lieblingsrestaurant. Und wenn er ehrlich ist, ist Annas Essen nicht immer nach seinem Geschmack.


Aber wie soll er das sagen?

 Und auch noch so, dass sich die andere Person nicht verletzt fühlt?


 „Sie ist doch immer so hilfsbereit und freundlich. Da möchte ich sie nicht vor den Kopf stoßen.“

Erst bei genauerem Hinsehen stellt sich heraus, dass ihm das tägliche kurze Gespräch mit Anna gut tut und er darauf nicht unbedingt verzichten möchte, aber das Essen müsste aus seiner Sicht nicht jeden Tag sein.

Es lohnt sich für das Gespräch tiefer zu schauen und nachzufragen, was eigentlich genau gewollt und gebraucht wird, bevor es zu Missverständnissen, Missmut, Ärger oder Verurteilungen kommt.


In welchen Situationen fällt es Dir schwer, Dich mitzuteilen?

Welcher vorweggenommene Gedanke hält Dich davon ab?


Teile Deine Beobachtung gerne und schreib mir oder lass und sprechen.
Vielleicht kommt gerade in diesem Moment auch ein Gedanke auf,
der Dich davon abhält?

Welcher ist das?
Ganz herzliche Grüße

Claudia 



PS:
Mir persönlich hat die gewaltfreie Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg geholfen, wie und in welcher Haltung ich meine Bedürfnisse mitteilen kann. 

Sie hat mir gezeigt, dass es auch nichts „schlimmes“ ist, sich mitzuteilen, sondern ganz im Gegenteil.
Wenn Du mehr darüber wissen möchtest, teile es mir mit und lass uns gerne darüber sprechen.